Eine Benutzeroberfläche sollte dem Anwender immer zeigen wo er sich befindet und aktiv Rückmeldung darüber geben, was gerade passiert. Und beides in einem angemessenem Zeitraum. Als Beispiel kann ein Seitentitel oder eine Breadcrumb Nutzern den Standort zeigen. Eine Ladeanimation beim Seitenwechsel zeigt Aktivität des Systems und hat positive Auswirkung auf die Wahrnehmung der Wartezeit.
Verwende die Sprache deiner Nutzer. Nicht nur mit Wörtern und Sätzen sondern auch mit Konzepten und mentalen Modellen. Wenn du eine Website für Ingenieure entwickelst, verwende entsprechende Fachbegriffe. Bei einem Lebensmittel-Shop sind Tomate und Kartoffeln beides Gemüse, auch wenn das botanisch nicht korrekt ist.
Gib deinen Nutzern die Chance, Prozesse abbzubrechen und Aktionen rückgängig zu machen. Denn Benutzer fühlen sich besser mit deutlich gekennzeichnetem „Notausgang“. Dies können Undo/Redo Funktionen sein. Oder in vorangegangene Schritte eines Buchungsprozesses zurückzukehren, ohne dass Eingaben verloren gehen.
Deine Nutzer verbringen die meiste Zeit auf anderen Websites. Sorge dafür, dass deine Website so funktioniert, wie es die Anwender kennen. Verwende branchenübliche Standards, wie z.B. das Aussehen und die Funktionsweise eines Warenkorbs. Dies bezeichnet man als externe Konsistenz. Dazu kommt die interne Konsistenz deines Produkts. Gemeint ist, dass Elemente, die ähnliche Aufgaben erfüllen sich gleich verhalten und aussehen sollen. Ein Beispiel: Farbige Markierung für einen Link sollte nicht gleichzeitig für Markierungen im Text verwendet. Das führt zu Irritationen.
Gestalte deine Systeme so, dass Fehleingaben unwahrscheinlich werden. Eine gelöschte Datei landet erst im Papierkorb, bevor sie unwiederbringlich verloren ist. Oder die Reduktion von Eingabe Feldern in Formularen.
Ein Grundprinzip für gute Usability ist die Reduktion von kognitivem Aufwand. Mach‘ es dem Nutzer leicht! Vermeide dass sich Nutzer etwas merken müssen. Zeige deinem Anwender Informationen, Aktionen und Optionen, die wichtig sind. Eine Eingabezeile für Befehle ist anstrengender als ein Menü. Vielleicht kann sich jemand noch an DOS und Norton Commander erinnern?
Nutzer können Anfänger sein oder dein System bereits kennen. Fortgeschrittene sollen effizient und schnell zum Ziel kommen. Aber Anfänger sollen nicht überfordert werden. Gib deinen Anwendern die Möglichkeit von Abkürzungen. Verwende Accelerator, dies sind „versteckte“ Aktionen für Power User. Zum Beispiel: Eine Ankernavigation springt zum gewünschten Teil des Inhalts, ohne zu scrollen. Keyboard Short Cuts in Programmen beschleunigen die Arbeit müssen aber erst erlernt werden.
Dialoge sollten keine Informationen enthalten, die irrelevant sind oder selten benötigt werden. Jede neue Information bedeutet kognitiven Aufwand und konkurriert mit bestehenden Informationen. Hier geht es um die Frage, welche Informationen und Funktionen Nutzer in einem Dialog benötigen. Und im Anschluss eine Reduktion auf eben diese.
Fehlermeldungen sollen leicht sichtbar sein. Sag deinen Nutzern in einfacher Sprache, was das Problem ist. Wenn möglich, biete direkt eine Lösung an oder hilf ihnen, den Fehler zu beheben. Beispiel: “ Dieser Nutzername existiert bereits, wählen Sie einen anderen. Vorschläge: Name1234, Name2020, Name0815„
Systeme sollen möglichst intuitiv sein. Doch zusätzliche Erklärungen lassen sich nie ganz vermeiden. Achte auf folgende Dinge: Dokumentation soll leicht zu finden sein und im direkten Kontext zur jeweiligen Aufgabe stehen. Zudem soll sie in einfachen und möglichst kurzen Schritten Erklärungen für den Anwender liefern.
Hier der Artikel zu den 10 Heuristken auf der Site der Norman Nielsen Group:
https://www.nngroup.com/articles/ten-usability-heuristics/
https://ux-ui-design.de/10-prinzipien-fuer-usability-und-user-interface-design/
Und die Erklärung zu den 10 Usability Prinzipien von Jakob Nielsen selbst.
Heuristic Evaluation of User Interfaces - YouTube
8 falsche Mythen über User Experience Design
Laws of UX – Richtlinien für User Experience Design