Deine Website soll so bedient und verstanden werden, wie deine Nutzer es aufgrund ihrer Erfahrung erwarten. Dies bezeichnet man als externe Konsistenz. Interne Konsistenz gilt für Elemente mit derselben Aufgabe oder Funktion. Diese sollen in Bezeichnung, Aussehen und Verhalten gleich sein. Konsistenz hilft deinen Nutzern, Wissen von einem Klick zum Nächsten anzuwenden. Dadurch wird die Bedienung leichter vorhersagbar.
Diese Regeln für Interface Design stammen von Ben Shneiderman. Er ist ein amerikanischer Informatiker und Professor an der University of Maryland. Seine Arbeit ist vergleichbar mit anderen Usability-Vordenkern wie Don Norman und Jakob Nielsen. In seinem Buch „Designing the User Interface: Strategies for Effective Human-Computer Interaction“ verrät Shneiderman seine Regeln des Interface-Designs. Dieser Artikel zeigt eine Übersicht seiner 8 goldenen Regeln.
Sorge dafür, dass Bedürfnisse und Anforderungen unterschiedlicher Nutzer bedient werden. Dies können Unterschiede zwischen Experten und Anfängern aber auch Altersgruppen, körperliche Einschränkungen oder unterschiedliche Sprachen sein. Versuche, dem Spektrum der Bedürfnisse mit einer möglichst universellen Lösung zu begegnen. Beispielsweise Erklärungen für Anfänger; Oder durch das Einhalten von Richtlinien zur Barrierefreiheit.
Der Benutzer sollte zu jeder Zeit wissen, wo er sich befindet und was vor sich geht. Für jede Aktion sollte es innerhalb einer kurzen Zeitspanne eine angemessene Rückmeldung geben. Bei häufigen und kleinen Aktionen kann die Rückmeldung kleiner ausfallen. Bei größeren Aktion sollte auch das Feedback entsprechend umfangreicher sein.
Abfolgen von Aktionen sollten in Gruppen mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende organisiert werden. Sorge dafür, dass der Nutzer weiß wo er sich befindet und was als nächstes kommt. Beispielsweise führen Shops den Nutzer von der Produktauswahl zur Kasse und enden mit einer klaren Bestätigungsseite, die die Transaktion abschließt.
Gestalte die Oberfläche so, dass Nutzer keine Fehler machen können. Zumindest soweit dies möglich ist. Beispiel Produkt-Filter: Deaktivieren (ausgrauen) von Optionen, die nicht verfügbar sind oder zu keinem Ergebnis führen. Bei Fehlern gib deinen Nutzern frühes, einfaches und konkretes Feedback. Wenn möglich, biete direkt Lösungsvorschläge an.
Aktionen sollten so weit wie möglich umkehrbar sein. Diese Gewissheit nimmt Nutzern die Angst vor Fehlern und ermutigt zum Ausprobieren. Zum Beispiel sollte ein Formularprozess abgebrochen und wieder aufgenommen werden können, ohne dass bereits getätigte Eingaben verloren gehen.
Systeme sollen auf Nutzer reagieren und nicht Nutzer auf das System. Das erzeugt ein Gefühl der Kontrolle. Besonders erfahrene Benutzer reagieren negativ auf Kontrollverlust, wenn es zu Überraschungen oder Änderungen im gewohnten Verhalten kommt.
Die Kapazität des Kurzzeitgedächtnis ist begrenzt. Vermeide, dass Nutzer sich Dinge merken müssen. Gut strukturiertes und beschriebenes Interface Design hilft dabei. Zusammenhängende Informationen auf einer Seite sind für das Gedächtnis weniger anstrengend, als diese auf verschiedene Seiten oder Fenster zu verteilen.
Die 8 goldenen Regeln für Interface Design von Ben Shneiderman sind neben den 10 Prinzipien für Interaktions-Design von Jakob Nielsen und den Grundsätzen der Dialoggestaltung aus der ISO 9241-110 die bekanntesten Heuristiken für Usability und die Gestaltung von Interfaces. Wie alle Faustregeln oder Prinzipien helfen sie bei Entscheidungen und bieten Argumentationsgrundlagen. Die Kunst liegt darin, sie auf das jeweilige Problem zu interpretieren. Und besonders interessant wird es immer dann, wenn man einzelne Punkte gegeneinander abwägen muss.