Was ist ein Signifier?

Ein Signifier ist ein wahrnehmbarer Hinweis – visuell, auditiv oder haptisch – der den Benutzer darauf hinweist, wie er mit einem Objekt oder einer Benutzeroberfläche interagieren soll. Im UX-Design sind Signifiers entscheidend, um Affordances, also die Nutzungsmöglichkeiten eines Objekts, zu verdeutlichen. Sie helfen den Benutzer:innen, leicht zu erkennen, was sie tun müssen, ohne lange nachzudenken. Designer:innen verwenden dazu visuelle Markierungen, Geräusche oder andere Signale, um Benutzer:innen dazu zu bewegen, das gewünschte Verhalten an den Tag zu legen (vgl. auch Nudging).

Herkunft des Begriffs:

Der Begriff wurde von Donald Norman in seinem Buch „The Design of Everyday Things“ (1988) populär gemacht. Norman führte den Begriff ein, um klarzustellen, dass Affordances die möglichen Interaktionen mit einem Objekt definieren, während Signifiers die Hinweise geben, wie diese Interaktionen ausgeführt werden sollen. Norman wies darauf hin, dass Affordances oft missverstanden wurden, weshalb Signifiers als unterstützende Signale notwendig sind.

Beispiele für Signifiers:
  • Visuelle Signifier: Eine unterstrichene Textstelle zeigt, dass es sich um einen anklickbaren Hyperlink handelt. Ein Papierkorb-Symbol signalisiert, dass man dort Dateien ablegen kann, um sie zu löschen.
  • Auditive Signifier: Ein Bestätigungston signalisiert, dass eine Aktion erfolgreich abgeschlossen wurde, z. B. der Klick eines Kameraauslösers.
  • Haptische Signifier: Der fühlbare Widerstand eines Knopfes bestätigt durch Berührung, dass er gedrückt wurde.

Bedeutung von Signifiers im Design:

Signifiers sind essenziell, um die Benutzererfahrung zu optimieren. Sie geben klare Hinweise darauf, was Benutzer:innen tun sollen und verhindern Verwirrung. Wichtig ist, dass Signifiers Affordances unterstützen, sodass die Benutzer:innen nicht raten müssen, was als Nächstes zu tun ist. Gut gestaltete Signifiers tragen zur Klarheit und Effizienz der Nutzung bei, indem sie schnell verständlich machen, welche Aktionen möglich sind. Außerdem spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Barrierefreiheit, da sie auch für Menschen mit Einschränkungen wichtige Orientierung bieten können.

Affordances und Signifiers im Zusammenspiel:

Während Affordances definieren, was ein Objekt ermöglicht, helfen Signifiers, diese Affordances zu entdecken. Ein schlechtes Design, bei dem Affordances und Signifiers nicht zusammenpassen, kann zu Missverständnissen führen – wie bei einer Tür, die zum Ziehen ist, aber mit einem flachen Griff versehen ist, der zum Drücken verleitet. Um solche Situationen zu vermeiden, ist es wichtig, dass Designer:innen Signifiers verwenden, die deutlich anzeigen, wo und wie eine Interaktion stattfinden soll.

Fazit zu Signifiers:

Signifiers sind unerlässlich, um die Entdeckbarkeit und Verständlichkeit von Produkten zu verbessern. Sie führen Benutzer:innen auf den richtigen Weg, indem sie klar anzeigen, welche Handlungen möglich sind und wie sie ausgeführt werden sollten. Für UX-Designer:innen ist es daher entscheidend, Signifiers gezielt und konsistent einzusetzen, um intuitive und benutzerfreundliche Produkte zu schaffen.

Möchtet ihr sicherstellen, dass eure Benutzeroberflächen klar verständliche Signifiers enthalten? Kontaktiert uns für eine professionelle Beratung. Wir helfen euch dabei, eure Designs intuitiv und benutzerfreundlich zu gestalten.


Passendene Blogartikel

Laws of UX – Richtlinien für User Experience Design

Die „Laws of UX“ von Jon Yablonski sind eine Sammlung psychologischer Heuristiken, Phänomene und Effekte. Diese sollen Designern von User Experience (UX) und User Interaction (UI) bei der Planung und Erstellung von Benutzeroberflächen helfen.

Grundsätze der Informationsdarstellung

Die Grundsätze der Informationsdarstellung sind Prinzipien zur Bewertung und Gestaltung von Informationen in interaktiven Systemen. Diese Grundsätze gelten nicht nur für visuelle Informationen.

UX & Usability Mythen: Warum die 3 Klick Regel falsch ist!

Die 3-Klick-Regel ist einer der Mythen, die sich im Bereich UX und Usability hartnäckig halten. Sie besagt, dass jede Information auf einer Website nie mehr als 3 Klicks entfernt sein sollte, um Frustration bei den Nutzern zu vermeiden. In diesem Artikel erkläre ich, was es mit diesem Mythos auf sich hat und warum er als Usability-Regel ungeeignet ist.