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Gestaltgesetze

Was sind Gestaltgesetze?

Gestaltgesetze finden im UI Design Anwendung, um Inhalte optisch zu gruppieren und die Benutzerführung zu verbessern. Das menschliche Gehirn fasst einzeln wahrgenommene visuelle Reize zu Objekten zusammen, die anschließend bekannten Kategorien zugeordnet werden, um ihnen eine Bedeutung zu verleihen. Dadurch können wir einzelne Informationen als ein großes Ganzes identifizieren. Die Gestaltungsheuristiken (auch Gestaltungsgesetze oder Gestaltungsprinzipien genannt) setzen an diesem Punkt der Kategorisierung an, da sie eine Reihe von Regeln beschreiben, wie wir Einzelobjekte zu einem Ganzen organisieren.

Diese Prinzipien gehen auf die gestalttheoretischen Arbeiten von Max Wertheimer, Kurt Koffka und Wolfgang Köhler zurück, die 1923 erstmals die Gestaltgesetze formulierten.

Gestaltgesetze im Überblick

Gesetz der Nähe:

Das Gesetz der Nähe besagt, dass wir Dinge, die nahe beieinander stehen, als zusammengehörig interpretieren. Beispielsweise werden in einer Abbildung Objekte, die in unmittelbarer Nähe zueinander platziert sind, als Gruppe wahrgenommen, unabhängig von ihrer Form. Im Webdesign bedeutet dies, dass inhaltlich zusammengehörige Objekte optisch nah beieinander stehen sollten, wie Überschriften, die eng bei ihren zugehörigen Texten positioniert sind.

Gesetz der Ähnlichkeit:

Das Gesetz der Ähnlichkeit besagt, dass ähnliche Objekte, wie Gestalt, Farbe oder Größe, als zusammengehörig wahrgenommen werden. In einer Abbildung können z.B. ähnliche Formen oder Farben dazu führen, dass sie als Gruppe gesehen werden. Im Webdesign sollten ähnliche Funktionen und Inhalte visuell ähnlich gestaltet werden, um ihre Zusammengehörigkeit zu verdeutlichen.

Gesetz der Geschlossenheit:

Das Gesetz der Geschlossenheit besagt, dass wir geschlossene Formen intuitiv als wohltuender empfinden als offene. Unser Gehirn neigt dazu, unvollständige Formen als geschlossen wahrzunehmen. Für das Webdesign bedeutet dies, dass Elemente wie Bilder, Grafiken oder Textblöcke so angeordnet werden sollten, dass sie geschlossene Formen bilden und dadurch besser wahrgenommen werden.

Gesetz der Symmetrie:

Das Gesetz der Symmetrie besagt, dass symmetrische Objekte als zusammengehörig wahrgenommen werden. Symmetrische Anordnungen schaffen starke Strukturen und reduzieren die wahrgenommene Komplexität. Im Webdesign sollte daher auf symmetrische Anordnungen geachtet werden, insbesondere bei mehrspaltigen Layouts, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen.

Gesetz der guten Gestalt:

Das Gesetz der guten Gestalt (auch als Gesetz der Einfachheit oder Prägnanz bekannt) besagt, dass Reizmuster so gesehen werden, dass die resultierende Struktur so einfach wie möglich ist. Unser Gehirn sucht in komplexen Figuren nach bekannten, einfachen Gestalten. Im Webdesign sollte die Struktur einer Webseite daher möglichst einfach und intuitiv verständlich sein, um eine optimale Benutzererfahrung zu gewährleisten.

Gesetz der Erfahrung:

Das Gesetz der Erfahrung besagt, dass wir bei der visuellen Wahrnehmung auf bereits erlernte Erfahrungen zurückgreifen. Dies ermöglicht es uns, unvollständige Informationen zu ergänzen. Im Webdesign sollten die Erfahrungen der Zielgruppe berücksichtigt werden, indem bekannte Muster und Konventionen verwendet werden, wie beispielsweise die Platzierung des Warenkorbs oben rechts auf der Webseite.

Gesetz der Fortsetzung:

Das Gesetz der Fortsetzung besagt, dass unsere Wahrnehmung dazu neigt, Linien und Muster als kontinuierlich wahrzunehmen, auch wenn sie unterbrochen sind. Im Webdesign sollten Layouts so gestaltet sein, dass sie harmonische, kontinuierliche Linien und Flüsse für das Auge bieten, um eine bessere Lesbarkeit und Navigation zu ermöglichen.

Fazit zu den Gestaltgesetzen

Die Gestaltgesetze bieten wertvolle Einblicke in die Wahrnehmungsprozesse und sind essenziell für die Gestaltung benutzerfreundlicher und effektiver Benutzeroberflächen. Durch die Anwendung dieser Prinzipien können Designer:innen die Benutzerführung verbessern und eine intuitive Interaktion mit digitalen Produkten ermöglichen.

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